Wurzeln

Die Anfänge der Gemeinschaft Deuz gehen auf die Jahre 1840 – 1850 zurück. In dieser Zeit fanden Zusammenkünfte, als Bibelstunden in Privathäusern statt. In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Besucher zu, so dass man 1896 die offi zielle Erlaubnis für regelmäßige Zusammenkünfte durch den Amtmann aus Netphen erhielt und 1902 schließlich im Hüllweg in Deuz einen eigenen Versammlungsort, das „Vereinshaus“, schaffen konnte. Durch die Ausweitung der verschiedenen Gruppenstunden, Gottesdiensten und die gemeinsame Nutzung des Hauses mit dem CVJM-Deuz wurden in den folgenden Jahren zahlreiche Erweiterungen und Umbauten vorgenommen.

Geschichte

Im Zusammenhang der Erweckungsbewegung im Siegerland, in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, versammelte sich auch in Deuz eine kleine Gruppe unter Gottes Wort.

Diese Gruppe wurde auch "Die Stillen im Lande" genannt. Die Anfänge der Gemeinschaft in Deuz gehen auf die Jahre 1840 - 1850 zurück. In der damaligen Zeit fanden solche Zusammenkünfte im Hause des Johannes Siebel statt. Zwischen dem Hause Siebel und dem Nachbarhaus Köttern lag ein kleiner Fußweg. Während der Versammlung war dieser Fußweg von Neugierigen besetzt, die aber bei einer freundlichen Einladung schnell das Weite suchten. Erst in der Erweckungsbewegung zwischen 1870 und 1880 im oberen Netpher Land wurde die Zahl der Besucher größer. Ein Schreinergeselle Stein aus Obernau kehrte von der Wanderschaft zurück und gründete in Deuz eine Familie, ebenso eine Schreinerei und eine Gaststätte. Kaum hatte er die Gaststätte eröffnet, kam er zum Glauben an Jesus Christus. Jetzt verkündete er den Gästen Gottes Wort, so daß seine Gaststätte bald leer war und er den Betrieb aufgab. Dort, wo man zuvor Alkohol ausschenkte, wurde nun von der Quelle des Wortes Gottes geschöpft.

Ebenso versammelte man sich in verschiedenen Privathäusern. Auch aus den Nachbargemeinden kamen Geschwister (aus Beienbach, Brauersdorf, Obernau, Nauholz, Frohnhausen, Oelgershausen und Dreisbach). Alle Zusammenkünfte bedurften jeweils einer Genehmigung durch das Amt Netphen.

Erst am 13. November des Jahres 1896 wurde an Friedrich Stein, den damaligen Leiter der Gemeinschaft, die offizielle Erlaubnis für regelmäßige Zusammenkünfte, durch ein Schreiben von Amtmann Ernst aus Netphen, erteilt. Nun war es der Gemeinschaft gestattet, an allen Sonn- und Feiertagen, sowie an allen Werktagen, ausgenommen Samstags, eine religiöse Versammlung abzuhalten.

Man traf sich weiterhin in Privathäusern. Die ersten Jahresfeste wurden in einem Tannenwald, gegenüber der jetzigen Firma Flender, gefeiert, weil es an einem geeigneten Gebäude fehlte. Als erste schriftliche Unterlage sei hier das Jahresfest am 30. Juni 1901 erwähnt, bei dem Pastor Wittekindt aus Issigheim als Festredner anwesend war. Die in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts gegründeten Chöre, Posaunen- und Gemischter Chor, wirkten an diesem Tage durch ihre Liedvorträge mit. Auch die Gründung der Sonntagschule geht in diese Zeit zurück. Durch eine ständig steigende Zahl der Glieder von Gemeinschaft und Chören, wurde die Frage nach einer größeren Räumlichkeit immer dringlicher. So entschloß man sich, ein eigenes Haus zu bauen. Am 26. Februar 1902 wurde ein Bauantrag gestellt und noch am 29. September des selben Jahres konnte das Haus im Hüllweg seiner Bestimmung übergeben werden.

Man freute sich, nun ein eigenes Haus zu haben und war eifrig bemüht, zu erreichen, daß viele Menschen in Deuz durch die frohmachende Botschaft der Bibel ein neues Leben beginnen. Es kamen Viele zum lebendigen Glauben an Jesus Chistus. Der schon erwähnte Friedrich Stein hat bis ins hohe Alter (über 80) treu den Dienst als Leiter der Gemeinschaft versehen. Er wußte sich zu diesem Dienst berufen, wie auch die späteren Gemeinschaftsleiter Heinrich Schöler, Adolf Neef, Ernst Kläs und Gerhard Nöh, sowie der heutige Gemeinschaftsleiter Reinhard Klein-Nöh.

Die Ausweitung der Gruppen, die aus der Gemeinschaft entstehende Arbeit des CVJM, mit Jungscharen und Jugendgruppen, dem sich später auch der Posaunenchor anschloß, machten eine Erweiterung des Vereinshauses und die Einrichtung von Gruppenräumen notwendig. So entschlossen sich die damaligen Geschwister, 1964 einen Anbau, an das durch zwei Weltkriege hindurch bewahrte Gotteshaus, zu errichten. Sie stellten, überwiegend in Eigenleistung, das Querhaus an das Vereinshaus her.

Im alten Gebäude waren Küche und Toiletten im Keller untergebracht und ein großer Versammlungsraum im Erdgeschoß. Durch den Anbau entstand, im Erdgeschoß, eine neue Küche, Heizraum, Sanitäranlagen für Damen und Herren getrennt, im Obergeschoß der Jugend- und Chorraum. 30 Jahre später waren erneute Umbau- und Renovierungsarbeiten erforderlich: neue Fenster wurden eingebaut, der Speicher des alten Vereinshauses durch Verstärkung des Dachstuhls und Einbau einer Gaube zu einem Raum für die Jugend ausgebaut. Die Einrichtung der Küche ersetzte man duch eine moderne Einbauküche. Die Gruppenräume und der Versammlungssaal erhielten ein schöners Aussehen durch Verkleidungen und neuen Möbeln. Das Jubiläuns-Jahr, 2002, wurde als Anlaß genutzt, einige Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten vorzunehmen. 2008 wurde die Heizungsanlage erneuert.

Wir feierten das 100 jährige Bestehen unseres Vereinshauses um unserem Herrn Jesus, der das Haupt unserer Gemeinde ist, unseren Dank zu bringen. Er hat uns über 100 Jahre schon einen Ort gegeben, wo wir uns in seinem Namen versammeln können.

 

Zugehörigkeit / Verband

Ev. Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein e.V.

Der Ev. Gemeinschaftsverband Siegerland-Wittgenstein e.V. setzt sich aus über 65 Gemeinschaften im ganzen Kreisgebiet zusammen. Er ist Mitglied des Ev. Gnadauer Gemeinschaftsverbandes und hat es sich seit seiner Gründung im Jahr 1853 zur Aufgabe gemacht, die gute Nachricht von Jesus Christus zu verkünden. Diese Arbeit gründet sich auf die Bibel. Der Verband beschäftigt vier hauptamtliche Prediger, davon einen Jugendprediger und zusätzlich zwei Kindermissionarinnen und einen Verwaltungsleiter. Der EGV finanziert sich ausschließlich durch Spenden.